Öppis Nöis

Das, wo Dir da läset, isch my 50. Kolumne im Bund! Drum isch es jitz e guete Momänt, für einisch zrügg, aber glychzytig o füre z luege.

Syt guet sibenehalb Jahr han i a dere Stell all zwöi Mönet (we Der jitz grad syt zämezuckt, ghöret Der vilicht zu myne tröie Läsere u Läser!) äbe: … all zwe Monet es Bärndütsch-Thema behandlet, wo hoffentlech geng wider es paar Mundart-Fäns interessiert het – aber sicher o anderne isch uf e Geischt ggange, wo nid settigi Tüpflischysser sy, win ig eine bi.
I dene Jahr sy vil alti Usdrück, Redensarte u Sprüch, typischi Abchürzige, e Huuffe originelli Verbisierige und o es paar Substantivierige, verschideni Problem vor bärndütsche Schrybwys, der Rychtum vo üsne Konjunktiv-Forme, d Jugendsprach, d Vokalisierig, Velarisierig u d Reduplikation, unterschidlechi Betonige, chlyni Wörtli wi Präpositione, Pronome u Artikel, phantasievolli Steigerige, ds Verhältnis vom Bärndütsch zum Französisch, Änglisch und vor allem zum Hochdütsch, d Verchlynerigsform, Bärner Kommunikationskultur, unlogischi Redewändige u komischi Mehrzahl-Formene zur Sprach cho – u mängisch han i o nume chli blöd ta oder sogar gruusig gschnuret oder gfluechet.

Ir Letschti het’s mi geng meh ddünkt, i heig mittlerwyle über di meischte bsundrige Sache vo üsem Dialäkt öppis gschribe. O we sech d Sprach sicher wyter wandlet, sy di grosse Theme für mi langsam düre. Und für linguistischi oder etymologischi Abhandlige fählt mir als nid gstudierte Sprächeler de doch ds nötige Hintergrundwüsse.

Drum han i nach ere nöie Idee gsuecht u bi zimlech schnäll bi eire glandet. We Der di letschti Kolumne «Värsli brünzle» heit gläse, syt Der vilicht scho drufcho: Vo jitz aa läset Dir vo mir i der Regel Gedicht! Nid mit em Aaspruch «grossi Kunscht», sondern liecht u luschtig, us em Alltag und us em Läbe ggriffe. Natürlech geng no uf Bärndütsch, aber nümme usschliesslech über ds Bärndütsch. Echli chürzer, aber o gwürzter. Settigi wi das hie:


50

–> hie zum Lose!

 

Da träffe sech doch einisch mal zwöi Füfzgi bim Spaziere
U ds einte chlagt: «Es geit mer schlächt, gäg’ obe hätt’s no Spatzig
I merke geng wi meh: Mys ganze Läbe isch halbbatzig
I mues mi gloub wäg däm la therapiere

Werum sy – näb de Füfi – mir di chlynschte vor Serie?
Und wele Peyeresu chunt uf settigi Gedanke
U prägt uf üsi Münze anstatt «50» e «halbe Franke»?
Mit Sälbschtvertroue isch’s so gly verby

Mit üser’ Zahl wird zwar nach mängem Jahr e Hochzyt guldig
Nid sälte git’s es grosses Fescht zum füfzigschte Geburi
O Firme-Jubiläe, mit em Chef als grosse Schnuri;
Und trotzdäm blybt’s der Zouber meischens schuldig

Kes Buech git’s über üs, kes Lied, wül «Füfzg» isch ender mutz
(Und «fifty shades of grey» isch o kes Tröschterli dergäge)
Wär hett scho je ir Stadt emal e Penner ghöre säge:
‘Hesch mer es Füfzgi?’ – Nei, di wei e Stutz!»

«Jitz hör doch uuf», seit ds andere, «Wo blybt dy Zueversicht?
Ab dym Lamento mues sech jedes stolze Füfzgi schäme!
Zwöi Halbi gäbe o nes Ganzes – chumm, mir tüe nis zäme
Und schrybe nöi als ‘Team ganz Hundert’ Gschicht!»