Zwöi, drü Gedanke zu Beginn

Heit Der Nech jitz grad zgrächtem ufgregt bim Läse vo dere Überschrift? Tipptopp – de ghöret Dir zu dene, wo a myne Kolumne chönnte Fröid ha!
 
Bärndütsch isch syt vilne Jahr es Lieblingsthema vo mir. I ha geng scho ganz genau häreglost u mi gwunderet, we d Lüt teil Sache plötzlech anders hei afa säge. Bim Nachefrage han i de gmerkt, dass di meischte vo dene Veränderige überhoupt nüüt merke, sondern eifach druflosrede. U das isch ja eigentlech o guet eso und isch ds Wäse vonere läbige Umgangssprach.
Geng öppe wider het mi aber ds Güegi gstoche u mängisch chan i’s eifach nid la sy, gwüssi Lüt uf gwüssi Sache hizwyse. Di einte hei für settigs gar nüüt fürig – aber anderi sy o sehr interessiert u finde, eigentlech würde si ja gärn „richtig“ Bärndütsch rede. Nume: Was isch „richtigs“ Bärndütsch?
Wi bi jedere Mundart git’s o uf Bärndütsch Hunderti vo Variante, gwüssi Usdrück ändere sech sogar vo Dorf zu Dorf u natürlech het jedi Generation o wider ihre eiget Wortschatz. Dass sech d Sprach wandlet, isch en alti Wysheit u macht se ja o grad eso spannend.
I finden aber glych, mir sötte nid alles unkritisch akzeptiere, won is als „Bärndütsch“ uftischet wird. I üsere Muetersprach het’s vil Bsunderheite, wo se vo anderne Dialäkte abhebe u wonere e ganz e eigete Scharm gäbe. Leider verwässere sech di Eigeheite geng wi meh u üsi Mundart wird langsam zumene mittelländische Einheitsbrei, wo ersch no hüüfig vom Hochdütsch prägt isch.
 
I wett ir nächschte Zyt hie über Veränderige rede, wo sech i de letschte Jahr ergä u teilwys scho etabliert hei. Derby bezien i mi usdrücklech nume uf ds Stadtbärndütsch. Derzue mues i no säge, dass i mi nid als Oberkommandant vor Bärndütschpolizei wott ufspile u dass jedi Meinig zu Sprach o geng subjektiv gfärbt isch. Zu allem zueche bin i gar ke usbbildete „Sprächeler“ (wi me bi üs so schön seit) u entdecke grad bim Studium vo de Bärndütsch-Standardwärk o sälber geng wider Züüg, won i no nid ha gwüsst.
Wen i Nech aber es paar Sache cha zeige, wo Der vilicht sälber no chuum drüber nacheddänkt heit, u Der Nech plötzlech wider meh achtet, was bi üs sprachlech alles passiert, de bin i scho meh als zfride. Aber Achtung: Das isch e aasteckendi Chrankheit! We me mal het afa härelose, cha me fasch nümm ufhöre – Dir gseht’s de!
 
Als erschts chlyses Probiererli schryben i hütt nume churz über öppis, wo vilne zwar no bekannt isch, di meischte aber nümme konsequänt aawände: ds berühmte „zwe, zwo, zwöi“, öppis urtypisch Bärnisches.
Zwe Manne, zwo Froue, zwöi Chind; männlech, wyblech, sächlech – eigentlech isch di Sach schnäll erklärt. We’s eis meh sötti sy, wärde männlech u wyblech zu „drei“, sächlech zu „drü“. Ab vier isch me uf der sichere Syte, da git’s nume no ei Form. Der Räscht isch also Training. Wär nid ma üebe, aber glych korrekt wett rede, däm empfilen ig e chlyne Trick: Hänket eifach bi jedem Substantiv no es „-li“ dra. Eso wird nämlech alles todsicher sächlech u de stimme „zwöi“ u „drü“ uf all Fäll!
 
Chli schwiriger wird’s übrigens, we di Zahlwörter inere Verbindig vorchöme: Seit me jitz dreiedryssg oder drüedryssg? Isch’s e zwostündigi oder e zwöistündigi Besprächig, e zweteiligi oder e zwöiteiligi Serie, es Dreiminute-Ei oder es Drüminute-Ei? Bi dene Byschpil sy für mys Gspüri d Kardinalzahle zwöi oder drü stercher als der hinder Teil vom Adjektiv, wo si sech druf bezie. Drum wird bi mir es Schiff mit zwe Maschte sogar ir diräkte Zämesetzig zumene Zwöimaschter (statt emene Zwemaschter). Allerdings sy i all dene Fäll scho geng beidi Forme bbruucht worde u d Tendänz zum konsequänte „Zwöi“ i Verbindige schynt relativ jung z sy. Bi „zwoehalb Stund“ hingäge git’s de wider nüüt z diskutiere, o we dert no es „Halb“ so halb als Verbindig drannehanget. Hie gwinnt d Stund gäge ds „Halb“.
 
We Der jitz säget, das spili doch alles überhoupt ke Rolle, es verstönd ja jede zwöi Mönet oder drü Männer, de mues i Nech sogar rächt gä. Verstah tuet’s jede. Aber bi zwe Monet u drei Manne wird emene Bärner warm um ds Härz.
 
So, das wäre se de o scho gsy, di „zwe, drei Gedanke zum Aafang“ – oder äbe o di „zwöi, drü Gedänkeli“. Bim nächschte Mal geit’s de richtig los.