Unlogisches

Es paar Usdrück u Redensarte, wo me geng wider ghört, sy rein sprachlech gseh eigentlech zimlech komisch oder sogar klar faltsch. Ir Umgangssprach spile «Regle» äbe ke wichtigi Rolle, entscheidend isch, was sech uf der Strass düresetzt. U we eim öppis Faltsches mängisch gnue um d Ohre ghoue wird, meint me irgendeinisch, es sygi richtig, und nomal chli speter heisst’s, das syg jitz äbe typisch bärndütsch.

Di Sächeli chöi sehr subtil sy, wi zum Byspil e Ändigs-Buechstabe, wo luschtigerwys nume bi usgwählte Wörter o bi sprachbewusste Lüt hüüfig fählt. Bi «di ganz Zyt, di ganz Nacht, di ganz Wuche» ghörti aber bi üs grammatikalisch korrekt no e «i» dra, bi «ds erscht Mal» no e «e». Öppedie wird derfür es Wort no mit eim oder zwene Buechstabe ergänzt, wi bi «superig», «irgendeswo» oder «infisziert». E zuesätzleche «m», won i mer o nid richtig cha erkläre, ghört me bi Wändige wi «Er verzellt vom Housi sym nöie Buech» oder «Är isch tschuld am Heidi sym Unglück».

We me vo eim verzellt: «Dä cha ke Wort Dütsch», de isch das grad genau vor dütsche Grammatik här ender fragwürdig. Ds Glyche gilt im Prinzip o für üsi alti doppleti Verneinig (z. B. «i ha nie nüüt gseit»), wo mir hingäge sehr guet gfallt! „I ha ne nüüt gseh“ chunt eventuell o us däm Egge, isch aber sogar no chli schreger.
Bim ender sältene Wort «ungschore» hänke vil Lüt us unerfindleche Gründ am Schluss gärn no e «t» aa – vilicht verwächsle si’s ja eifach mit «ungschouet»? E wyteri Zuesatzufgab überchunt der glych Buechstabe, we öpperem öppis «dür d Latte» geit.
E richtig verzworgleti Satzstellig finde mer bi «Weisch wi bin i froh!», u d Frag «Bisch Fule?» isch grammatikalisch eigentlech zimlech verstümmlet. Üses komische «Es fat afa rägne» het mit sprachlecher Logik übrigens o nid grad vil z tüe.
Ender us em Hochdütsch isch wahrschynlech d Idee übernoh, teil Wörter unnötig no zuesätzlech z dekliniere, wi bi «i ha öpperen gseh» oder «vo wasem hesch gnoh?»

Es paar amüsanti faltschi Sache ghört me i erschter Linie bi Chind, aber o geng öppe wider bi Erwachsnige: «Das giltet nid!», «Das isch vil anders gsy» oder «umbekehrt» ghöre zu dene. Wyter git’s spezielli Wörter oder Wortkombinatione, wo vil Lüt äxtra faltsch säge, wi byschpilswys es «beleidigets Brötli», «das isch nid mys Röscho» oder «Stegalehniker», «Helioktober» u «Freiheitsstute». Luschtigerwys wird mängisch d Verballhornig mit der Zyt fasch meh bbrucht als ds Original!

Öppis Bsundrigs sy o d Steigerige. Dert git’s hüüfig e Umlut oder e Vokalwächsel, wi bi «gross – gröser» oder «chalt – chelter». Vil Bärnere u Bärner übertrage dä Sachverhalt jitz o uf Situatione, wo’s eigentlech guet ohni Wächsel gieng: «luschtig/lüschtiger, cool/küüler, krass/kresser» sy es paar Müschterli derfür.
Di umgekehrti Erschynig git’s aber o: Bi teilne Steigerige, wo’s früecher e Änderig het ggä, blybt hütt der Vokal glych, wi zum Bsyschpil bi «langsamer» (statt lengsemer/langsemer) oder «luter» (statt lüter).

No öppis Witzigs zu däm Thema han i grad chürzlech im Böss ghört. Da het es Modi zu syre Kollegin gseit: «Weisch, es git uffälligeri u weniger uffälligeri». Das gilt sinngemäss o grad für d Veränderige i der Sprach. Der Sprachwandel het ja schliesslech geng o e kreativi Syte. Drum wett ig jitz hie mal all dene Bärndütsch-Nöischöpfende es Chränzli widme!

PS: Übrigens git’s ab hütt all zwo Wuche o no es churzes Videöli vo mir zu verschidnige Bärndütsch-Theme. Die findet Der geng uf:
www.wort.derbund.ch